Unter diesem Begriff versteht man Kleinbadeteiche, Schwimmteiche oder Bioteiche die künstlich angelegt und abgedichtet sind. Die Art der Gestaltung wird geprägt durch ein alternatives Badegefühl nach dem Motto „Zurück zur Natur“.
Dennoch ist auch bei diesen Anlagen eine zum Teil aufwendige, wenn auch chemikalienfreie Wasseraufbereitung, notwendig. Das biologische Gleichgewicht kann unter widrigen Umständen aus dem Lot geraten, zum Beispiel durch zu hohe Personenbelastung, starke Sonneneinstrahlung und damit verbunden hohe Keimzahlen sowie schnelles Algenwachstum. Die Pflege der Naturerlebnisanlagen muss daher konsequent durchgeführt werden.
Badegewässer
Hierbei handelt es sich um der Öffentlichkeit zugängliche, natürliche Gewässer (sogenannte Oberflächengewässer). Als sensible Naturlebensräume wird während der Badesaison die Wasserqualität regelmäßig von den Gesundheitsämtern in ca. zweiwöchigem Turnus geprüft.
Grundlage für die turnusmäßige Überprüfung der Wasserqualität durch die nationalen Behörden ist die Richtlinie “2006/7/EG Des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Februar 2006” über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung und zur Aufhebung der Richtlinie 76/160/EWG.
Mikrobiologische, chemische und physikalische Qualitätskriterien Diese Kriterien lassen sich in gleicher Weise auf künstliche Teiche wie auf öffentliche Badegewässer anwenden. Nachfolgend die wichtigsten Parameter:
Mikrobiologie
- Escherichia coli
- Intestinale Enterokokken
- Pseudomonas aeroginosa
- Legionellen
- Cyanobakterien
Parasiten
- z.B. Kryptosporidien
Chemisch-physikalische Parameter*
Sauerstoff (gelöst)
Für viele Wasserorganismen ist eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff lebensnotwendig. Speziell im Sommer können starke Schwankungen des Sauerstoffgehaltes zu Fischsterben führen. Um anspruchsvollen Fischarten wie auch anderen anspruchsvollen Wasserorganismen das Leben zu sichern, sollte der Sauerstoffgehalt nicht unter 6 mg / l abfallen. Der Sauerstoffgehalt wird primär durch die Belastung mit sauerstoffzehrenden Stoffen beeinflusst. Insbesondere ist die bei Temperaturen über 15 °C stattfindende Oxidation von Ammonium zu nennen.
pH-Wert
Der pH-Wert wird sehr stark durch die umgebende Festphase sowie gelöste / suspendierte Wasserinhaltsstoffe beeinflusst (u.a. Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht, Huminstoffkonzentra-tionen). Dies führt dazu, dass in den einzelnen Fließgewässerlandschaften andere pH-Werte, abweichend von pH 6,5 – 8,5, natürlicherweise vorliegen können. In diesen Fällen werden nach Vorliegen typspezifischer Referenzbedingungen Korrekturen notwendig sein. Er wird dem Grenzbereich für die Existenz von Mikroorganismen, Kleinlebewesen und Fischen von pH 5 bis 9 angepasst.
Temperatur
Ständige Temperaturabweichungen vom typspezifischen Wert bzw. punktuelle oder temporäre Temperaturschwankungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Gewässerbiozönose (Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren).
Chlorid
Chloride können in hohen Konzentrationen zur Veränderung des Artenspektrums führen.
Gesamt-Phosphor bzw. ersatzweise o-Phosphat-P
Phosphor ist Haupteutrophierungsfaktor (Zunahme von Nährstoffen, die zu unerwünschtem Wuchern bestimmter Pflanzenarten führt) im Gewässer. Erhöhte Phosphor-Gehalte weisen insbesondere langsam fließende bzw. staugeregelte Gewässerabschnitte, sowie von Phosphor-belasteten Fließgewässern gespeiste Standgewässer auf.
Ammonium-N
Ammonium wird unter aeroben Bedingungen im Gewässer oxidiert, d. h. dieser Prozess ist sauerstoffzehrend. Darüber hinaus kann bei entsprechenden pH-Werten aus Ammonium das akut fischtoxische Ammoniak gebildet werden.
Stickstoff gesamt
Stickstoff trägt neben Phosphor zur Eutrophierung (Zunahme von Nährstoffen) der Fließgewässer und Meere bei. Der limitierende Faktor bei der Eutrophierung ist Phosphor. Insofern ist der Nges-Gehalt für die Fließgewässer im Binnenland von nachrangiger Bedeutung, soweit der Trinkwassergrenzwert eingehalten wird. Dennoch ist auch der N-Gehalt in den Gewässern zu begrenzen, da er zur Belastung der Meere beiträgt. * Auszug aus der Umsetzung der Europäischen Wasser Rahmen Richtlinie (WRRL) in NRW.